Kategorie: Honig

Honig – Superfood & mehr als „nur Zucker“

Honig ist viel mehr als süßer Brotaufstrich. In jedem Löffel steckt ein komplexes Naturprodukt, das Energie liefert, den Körper unterstützt und gleichzeitig Genuss bedeutet. 

Was Honig so besonders macht Honig besteht vor allem aus den Einfachzuckern Fruktose und Glukose. Zweifachzucker kommen nur in sehr kleinen Mengen vor. Dazu kommen etwa 17–20 % Wasser, organische Säuren, Enzyme wie zum Beispiel Glucoseoxidase sowie kleine Mengen an Mineralstoffen, Vitaminen und Antioxidantien. Diese Kombination aus Zucker, Wasser und Begleitstoffen erklärt viele Eigenschaften von Honig: Er liefert Energie, unterstützt die Haltbarkeit, wirkt antibakteriell und kann den Körper auf verschiedenen Ebenen positiv beeinflussen. 

Energie & Blutzucker Fruktose und Glukose werden schnell aufgenommen und liefern rasch verfügbare Energie – ideal, wenn Sie einen kleinen Energieschub brauchen. Durch die Mischung aus Fruktose und Glukose kann die Energie etwas länger anhalten als bei reinem Haushaltszucker. Honig hat einen mittleren glykämischen Index und liegt im Durchschnitt etwas niedriger als normaler Zucker. Der Blutzucker steigt dadurch meist etwas langsamer an. Trotzdem bleibt Honig „freier Zucker“. Menschen mit Diabetes sollten die Portionsgrößen genau im Blick behalten. 

Darm, Verdauung & Mikrobiom Honig kann die Darmgesundheit unterstützen. Die im Honig enthaltenen Enzyme und kleinen Mengen präbiotischer Oligosaccharide (zum Beispiel Fructooligosaccharide) dienen nützlichen Darmbakterien als Futter und können das Mikrobiom positiv beeinflussen. Gleichzeitig haben die antibakteriellen Eigenschaften des Honigs das Potenzial, schädliche Bakterien zu bremsen. Bei Reizdarm ist etwas Vorsicht angesagt: Wegen des Fruktoseüberschusses gilt Honig in größeren Mengen als „high FODMAP“ und kann Beschwerden wie Blähungen oder Bauchschmerzen auslösen. Kleine Portionen – zum Beispiel ein Teelöffel – werden von manchen Betroffenen gut vertragen, andere reagieren empfindlicher. Hier hilft nur: langsam testen und auf den eigenen Körper hören. 

Entzündungen, Hals & Husten Honig wirkt entzündungshemmend und ist ein Klassiker bei Halsbeschwerden. Ein Löffel Honig kann den Hals angenehm benetzen, reizlindernd wirken und kratzt weniger. Bei Kindern über 12 Monaten kann abends ein kleiner Löffel Honig Husten und Halsschmerzen etwas lindern. Einige Studien zeigen Vorteile gegenüber klassischen Hustenmitteln, andere sind zurückhaltender – sicher ist: Viele Eltern erleben Honig als wohltuend. Wichtig ist, Honig nicht mit heißer Milch zu mischen, wenn die Enzyme erhalten bleiben sollen. Ganz wichtig: Kinder unter 1 Jahr dürfen keinen Honig bekommen, da ein Risiko für Säuglingsbotulismus besteht. 

Propolis & Immunsystem Neben Honig nutzen Bienen Propolis, das sogenannte Bienenharz. Propolis wirkt antiseptisch, also keimhemmend, und wird oft als eine Art natürliches „Antibiotikum“ beschrieben. Es kann unter anderem die Aktivität von Makrophagen („Fresszellen“) des Immunsystems anregen. Produkte aus Honig und Propolis werden daher häufig eingesetzt, um die Abwehrkräfte zu unterstützen. 

Herz, Cholesterin & Krebsforschung Mehrere Studien deuten darauf hin, dass Honig bei regelmäßiger, moderater Einnahme positive Effekte auf Blutfette haben und den Cholesterinspiegel verbessern kann. Auch hier gilt: Honig ersetzt keine Medikamente und ist kein Wundermittel, kann aber ein Baustein in einem insgesamt gesunden Lebensstil sein. In der Krebsforschung gibt es Hinweise darauf, dass bestimmte Inhaltsstoffe des Honigs krebshemmende Eigenschaften besitzen könnten. Diese Ergebnisse stammen vor allem aus Labor- und Tierstudien. Sie sind spannend, aber noch kein Grund, Honig als Krebsmedizin zu sehen. Er bleibt ein wertvolles Lebensmittel – keine Therapie. 

Haut, Haare & äußere Anwendung Honig wird seit langem äußerlich eingesetzt. Er ist ein natürlicher Feuchtigkeitsspender (Humektant) und kann gereizte Haut beruhigen. 

  • Bei Akne kann Honig äußerlich helfen, da er antibakteriell wirkt und gleichzeitig die Haut nicht austrocknet. 
  • In Shampoos sorgt Honig für mehr Glanz, gepflegte Kopfhaut und kann das Haarwachstum unterstützen. 
  • Bei Babys kann Milchschorf durch äußerliche Honiganwendungen (zum Beispiel zusammen mit Öl, sehr dünn aufgetragen und später sanft abgewischt) gemildert werden – nur äußerlich, niemals bei Babys oral geben
  • In Kliniken wird medizinischer Honig zur Wundversorgung eingesetzt. Wunden heilen in einem feuchten, keimarmen Milieu oft besser, und in Studien blieb medizinischer Honig bei bestimmten Wunden Lösungen mit Silber teilweise überlegen. Wichtig: Für Wunden ist ausschließlich medizinischer Honig vorgesehen, der speziell aufbereitet und steril ist. Küchenhonig gehört nicht in offene Wunden. Auch bei Lippenherpes kann Honig äußerlich angewendet werden. Dabei sollte unbedingt auf Hygiene geachtet werden, damit keine zusätzlichen Keime in die Haut gelangen. 

Allergien & Pollen Honig enthält kleine Mengen an Pollen. Viele Menschen hoffen, dass der regelmäßige Genuss von regionalem Honig auf Dauer wie eine sanfte „Desensibilisierung“ wirken kann. Einzelne kleine Studien deuten an, dass das bei manchen Betroffenen subjektiv helfen könnte. Wichtig ist aber: Fachgesellschaften sehen Honig bislang nicht als anerkannte Therapie gegen Heuschnupfen. Für eine echte Allergiebehandlung ist die Datenlage zu schwach. Außerdem können Pollen im Honig bei empfindlichen Menschen auch Beschwerden verstärken oder Allergien auslösen. Wer starke Allergien hat, sollte vorsichtig sein und im Zweifel ärztlichen Rat einholen. 

„Superfood“ – was bedeutet das eigentlich? Viele Menschen bezeichnen Honig aufgrund seiner Vielzahl an Begleitstoffen als Superfood. Rechtlich ist der Begriff „Superfood“ allerdings nicht genau definiert. In der EU sind gesundheitsbezogene Aussagen streng geregelt und nur in Form zugelassener Health Claims erlaubt. Unabhängig vom Etikett gilt: Mit Honig bekommen Sie ein naturbelassenes Produkt mit Energie, Enzymen, Antioxidantien und feinaromatischen Inhaltsstoffen – also mehr als „nur Zucker“. 

Wie viel Honig ist sinnvoll? Honig bleibt trotz aller positiven Eigenschaften Zucker. Organisationen wie die Weltgesundheitsorganisation empfehlen, die Menge an „freien Zuckern“ in der Ernährung deutlich zu begrenzen (unter 10 % der täglichen Energiezufuhr, besser unter 5 %). Die American Heart Association rät – je nach Person – zu ungefähr 6 bis 9 Teelöffeln zugesetztem Zucker pro Tag, inklusive Honig. Eine praktische Empfehlung ist: 

  • etwa 1–2 Teelöffel Honig pro Tag
  • und insgesamt nicht mehr als 2 Esslöffel

So nutzen Sie die Vorteile von Honig, ohne den Zuckerkonsum unnötig in die Höhe zu treiben. Bei bestehenden Erkrankungen (zum Beispiel Diabetes, Reizdarm, starke Allergien) ist es sinnvoll, die eigene Verträglichkeit zu testen und im Zweifel medizinischen oder ernährungsmedizinischen Rat einzuholen. 

Honig: alles wissenswerte – Qualitäten, Haltbarkeit & mehr

Honig ist ein echtes Naturprodukt – aber nicht jeder Honig ist gleich. Wer die Unterschiede kennt, kann Qualität besser beurteilen und den eigenen Lieblingshonig noch bewusster genießen. 

Sortenvielfalt: von flüssig bis cremig Die Sorte hängt davon ab, welche Blüten oder Trachten die Bienen besucht haben. Das bestimmt Geschmack, Farbe und Konsistenz: 

  • Blütenhonige sind oft hell und mild, 
  • Wald- oder Tannenhonige eher dunkel und kräftig, 
  • Rapshonig kristallisiert schnell und wird meist cremig gerührt, 
  • Akazienhonig bleibt durch seinen hohen Fruktoseanteil sehr lange flüssig. 

Ungefilterter Rohhonig wird besonders geschätzt. Er ist nur grob gesiebt, nicht erhitzt und enthält noch viele natürliche Begleitstoffe wie Pollen und Enzyme. Dadurch ist er aromatisch, vollmundig und so nah wie möglich am Honig direkt aus der Wabe. 

Rohhonig oder Industrieware? Bei der industriellen Verarbeitung wird Honig häufig stark gefiltert und erhitzt. Dadurch wird er optisch klar, homogen und bleibt lange flüssig. Manche Produkte werden zusätzlich so behandelt, dass sie künstlich flüssig gehalten werden. Der Preis dafür: Hitze und intensive Filtration können Enzyme, feine Aromen und Pollen stark reduzieren. Der Honig wirkt dann eher wie ein einheitlicher Zuckersirup. Mit roh belassenem Honig bekommen Sie dagegen ein komplexes Naturprodukt mit natürlicher Kristallisation, Sortencharakter und der ursprünglichen Vielfalt an Begleitstoffen. 

Wassergehalt & Haltbarkeit Guter Honig hat nur etwa 17–20 % Wasser. In der EU darf Honig in der Regel höchstens 20 % Wasser enthalten (einige Spezialhonige wie Heidehonig sind Ausnahmen). Die lange Haltbarkeit von Honig hat mehrere Gründe: 

  • hoher Zuckergehalt, 
  • geringe Wasseraktivität, 
  • niedriger pH-Wert, 
  • und antibakterielle Enzyme, die unter anderem Wasserstoffperoxid bilden. 

Dadurch ist Honig – bei richtiger Lagerung – fast unbegrenzt haltbar. Er kann mit der Zeit nachdunkeln oder kristallisieren, bleibt aber genießbar, solange er nicht verunreinigt ist oder zu viel Wasser zieht. 

Kristallisation – ein Qualitätsmerkmal, kein Fehler Kristallisation ist ein natürlicher Prozess und kein Hinweis auf schlechte Qualität. Honige mit viel Glukose (zum Beispiel Rapshonig) kristallisieren schneller, Honige mit hohem Fruktoseanteil (zum Beispiel Akazienhonig) langsamer. Feinkristalliner, cremiger Honig entsteht, wenn der Imker den Honig während der Kristallisation regelmäßig rührt. Dann bilden sich sehr kleine Kristalle, und der Honig wird streichzart statt grobkörnig. Wenn Sie flüssigen Honig bevorzugen, können Sie ein Glas vorsichtig in einem warmen Wasserbad (nicht zu heiß!) wieder verflüssigen. Temperaturen über etwa 40 °C sollten vermieden werden, damit Enzyme und Aroma erhalten bleiben. 

Richtige Lagerung zu Hause Damit Honig seine Qualität behält, sollten Sie ihn 

  • kühl, 
  • trocken 
  • und dunkel lagern, 

am besten im gut verschlossenen Glas. Honig zieht sonst Wasser aus der Umgebung an. Steigt der Wassergehalt zu stark, kann er anfangen zu gären. Ein Vorrat im Schrank oder in der Speisekammer ist ideal. Der Kühlschrank ist meist nicht nötig. Nach dem Entnehmen lohnt es sich, den Rand des Glases sauber zu halten, damit keine Krümel, Brotreste oder Feuchtigkeit in den Honig gelangen. 

Echtheit & Herkunft Honig ist leider ein Produkt, das weltweit immer wieder verfälscht wird – zum Beispiel durch die Beimischung von Zuckersirup. Untersuchungen haben gezeigt, dass bei importierten Honigen ein relevanter Anteil Auffälligkeiten zeigt. Für Sie als Endverbraucher ist es deshalb sinnvoll, beim Einkauf auf folgende Punkte zu achten: 

  • klare Herkunftsangabe auf dem Glas, 
  • möglichst regionale oder nachvollziehbare Ernteorte, 
  • vertrauenswürdige Imker oder Marken, 
  • gegebenenfalls vorhandene Qualitätszertifikate oder Siegel. 

Honig von Imkereien, die offen über ihre Arbeitsweise informieren, gibt Sicherheit und unterstützt gleichzeitig eine nachhaltige Bienenhaltung. 

Einkauf, Bio & Bienenwohl Viele sehr günstige Mischhonige im Supermarkt sind Importware, oft aus Nicht-EU-Ländern. Dabei kann es vorkommen, dass diese Honige Rückstände von Pestiziden enthalten oder industriell so behandelt wurden, dass sie dauerhaft flüssig bleiben. In Teilen der Massenproduktion steht außerdem nicht immer das Wohl der Bienen im Mittelpunkt. Wenn Ihnen Qualität, Umwelt und Bienenfreundlichkeit wichtig sind, lohnt sich der Griff zu: 

  • Bio-Honig
  • Honig mit nachvollziehbarem Ernteort, 
  • Honig von regionalen Imkereien oder vertrauenswürdigen Anbietern, 
  • Produkten mit aussagekräftigen Qualitätszertifikaten. 

So bekommen Sie ein Produkt, das nicht nur gut schmeckt, sondern auch unter besseren Bedingungen entsteht. 

Fazit: Honig bewusst genießen Wenn Sie Honig wie ein Profi genießen möchten, achten Sie auf: 

  • Sorte (Blüte, Wald, Region), 
  • Verarbeitung (roher, ungefilterter Honig statt stark erhitzter Industrieware), 
  • Wassergehalt und natürliche Kristallisation, 
  • richtige Lagerung zu Hause, 
  • Herkunft, Bio-Qualität und Bienenwohl. 

So wird Honig zu einem hochwertigen Genussmittel, das Sie mit gutem Gefühl in Ihren Alltag integrieren können – als Brotaufstrich, zum Verfeinern von Speisen oder als kleine, naturbelassene Süßigkeit zwischendurch. 

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